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7 Fragen an Trude Mészár, Violoncello

Wie bist du zur Musik gekommen?
Durch meine Familie. Ich bin als Jüngste von vier Geschwistern in einem musikalischen Eltern- und Grosselternhaus aufgewachsen. Meine Grosseltern haben leidenschaftlich gern Hausmusik zu Hause gemacht und meine Eltern hatten eine Gruppe für alte Musik und Renaissance. Als mein ältester Bruder mit 8 Jahren Geige lernen wollte und meine beiden Geschwister ihm direkt nacheifern wollten und mit einem Streichinstrument starten durften, wollte ich natürlich auch. Allerdings war ich dann erst zwei Jahre alt und musste mich noch mit einem Holz mit einer Saite vorlieb nehmen, was von meinen Eltern in Form einer Geige ausgesägt wurde. Mit vier Jahren durfte ich endlich mit Cello anfangen.

Welche Instrumente und in welchen Stilen spielst du?
Ich spiele Cello und habe ein Barockcello und ein Cello aus Carbon. Das Barockcello staubt momentan leider eher ein, mit dem Carboncello spiele ich Theaterprojekte im Freien und mit meinem „normalen“ Cello spiele ich so gut wie alle Stile. Hauptsache es gefällt mir und macht mir Spass.

Welche Musiker:innen haben dich beeinflusst/geprägt?
In meiner frühen Kindheit und Jugend Jacqueline du Pré. Ihre leidenschaftliche und kompromisslose Art zu musizieren haben mich beeindruckt und beeindrucken mich noch immer sehr. Ihre Brahms Aufnahmen mit den Cellosonaten und das Dvorak und Schumann Cellokonzert liefen bei mir pausenlos auf CD. Später hat mich Julian Steckel inspiriert, wie er trotz grossem Erfolg immer natürlich und nahbar geblieben ist und in seinem Cellospiel eine wunderbare Leichtigkeit versprüht. Auf der pädagogischen Seite war es mein langjähriger Cellolehrer Ulrich Voss. Seine direkte und schonungslose Art auf der einen Seite und gleichzeitig sein menschliches, interessiertes und herzliches Wesen auf der anderen Seite haben mich stark geprägt und begleiten mich noch heute in Gedanken.

Was sind besondere Spezialitäten in deinem Repertoire?
Ich liebe es neue Sachen zu entdecken und auszuprobieren. Mit meiner Duopartnerin am Klavier sind wir stets auf der Suche nach wenig gespielten Komponistinnen und Komponisten und haben viel Freude daran, eine Interpretation zu erarbeiten, ohne dass es schon unzählige Aufnahmen gibt, an denen man sich orientieren kann. Ebenso ist es uns ein Anliegen in jedem Konzertprogramm mindestens ein Werk einer Komponistin vorzustellen. Eine weitere Begeisterung gilt der zeitgenössischen Musik. Ich spiele gerne Uraufführungen ob solo oder Kammermusik, schätze es sehr mit den Komponistinnen und Komponisten dann direkt im Kontakt zu sein und mit ihnen zu arbeiten und diese Werke im Konzert zu präsentieren. Wenn gewünscht auch gerne mit einem Einführungsgespräch, um einen leichteren Zugang zu den ungewohnten Klängen herzustellen. Und ein drittes Steckenpferd ist das Entwickeln von neuen Programmen und Kreationen im Austausch mit anderen Künsten. Etwas vom weissen Blatt her zu erfinden, was es noch nicht gab und nicht zu wissen, wohin die Reise am Ende hin geht und ob es gefällt, fasziniert mich.

Spezialisierst du dich auf bestimmte Anlässe?
Nein. Wobei ich momentan mehr den kleinen und intimen Rahmen bei Kammermusik-Konzerten und auf kleinen Bühnen schätze, wo man mit dem Publikum ins Gespräch kommen kann und intensiv mit den Partnern, die meistens auch Freunde sind oder werden, sich musikalisch auseinandersetzen kann und darf.

In den Augen vieler ist man als Musiker:in entweder Lehrer:in oder Performer:in. Welche Rolle spielt das Konzertieren in deinem Leben?
Eine Grosse. Die Wechselwirkung von Unterrichten und Konzertieren ist für mich besonders wichtig. Die Erfahrungen auf und hinter der Bühne fliessen in meine Art zu Unterrichten ein und die Gedanken und Erlebnisse, die ich mir beim Unterrichten mache, haben wiederum einen Einfluss auf das Konzertieren, weswegen ich weder das eine noch das andere missen möchte.

Was war der ausgefallenste Gig, den du je gemacht hast?
Mit der Dresden Frankfurt Dance Company haben wir in Barcelona vor 2500 Leuten Auftritte unter freiem Himmel gehabt. Wir spielten Bartoks 4. Streichquartett im Teatre Grec. Das Theater befindet sich in einem alten Steinbruch und ist eine Freiluftbühne, die anlässlich der internationalen Weltausstellung in Barcelona im Jahr 1929 gebaut wurde. Die Stimmung dieser Vorstellungen blieb unvergessen und einmalig.

Trude Mészár, Violoncello

Die Cellistin, Trude Mészár, tritt besonders gerne in Kammermusikformationen auf.